Wie alles begann
Im November 2009 reisten die zwei Freunde Udo Neyer und Hanno Breitfuss quer durch Tansania. Mit einem geliehenen Defender über Stock und Stein, durch Wasser und Schlamm, von Nairobi in die Massai-Mara, quer durch die Serengeti zum Ngorongoro-Krater und weiter nach Arusha und Moshi.
Beide hatten schon mehrere Reisen durch Afrika hinter sich. Diesesmal reiste aber nicht nur die Leidenschaft für den Kontinent mit, sondern auch die Idee, dem Land etwas zurückzugeben. Von einer Bekannten aus Vorarlberg wussten die beiden von einem kleinen, improvisierten Waisenheim in Moshi. Dieses wollten sie besuchen.
Das Waisenheim, das Udo und Hanno vorfanden, war ein gemieteter Schuppen mit 5 kleinen Räumen von je 9 qm. Zwei der Räume waren die Schlafzimmer für 16 Mädchen und 16 Jungen. Ein weiteres 9-qm-Zimmer war der Aufenthaltsraum für alle 32 Kinder. Davor ein Lehmplatz, der sich bei Regen in ein Schlammbad verwandelte.
Gegründet und geführt wurde und wird das Waisenheim von Edward Lazaro, von allen „Teacher“ genannt. Teacher stammt selbst aus Moshi und arbeitet als Bergführer auf dem Kilimanjaro, wo er schon über 400 Mal auf dem Gipfel stand. Mit seinem bescheidenen Einkommen versorgte er neben seiner eigenen Familie auch die 32 Waisenkinder, da er bis zu jenem Zeitpunkt nur wenig finanzielle Unterstützung hatte.
Für Udo und Hanno war klar, dass sie dieses Projekt unterstützen möchten. Kinder, die dringend Hilfe brauchten, und ein engagierter Einheimischer, der sich mit großem persönlichen Einsatz und Herzenswärme um das Waisenheim kümmerte.
Das Waisenheim in Moshi hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Das Gebäude wurde ausgebaut und vergrößert. 51 Kinder finden jetzt darin Platz und werden von Teacher, seiner Frau Dativa sowie den Betreuerinnen umsorgt. Die Kinder gehen zu Schule und werden medizinisch versorgt. Die Finanzen sind gesichert.
So entstand Mitte 2013 der Gedanke an ein neues, eigenes Projekt. Immer im Vordergrund: eine lebenswerte Zukunft für Kinder in einer der ärmsten Regionen der Welt zu schaffen. Waisenkindern eine „Familie“ zu ermöglichen, in der sie geliebt, beachtet, gefördert und behütet werden. Die Kinder sollen dabei unterstützt werden, zu lebensfrohen, selbstständigen und verantwortungsvollen Menschen heranzuwachsen.
Nach weiteren vielen Kilometern durch das Land und vielen Gesprächen mit anderen Hilfsorganisationen und Einheimischen konnte ein Grundstück in der Nähe von Morogoro gefunden und gekauft werden. Der Grundstein für das Mafiri Children Home war gelegt. Nach und nach soll ein Waisenheim für bis zu 100 Kinder nach dem Vorbild der SOS-Kinderdörfer entstehen.